Auswirkungen von Wellen auf die Natur

Tiere, Grund- und Randpflanzen in Gewässern können sich in geschützten Uferbereichen auf die vom Wind verursachten Wellen einstellen.

Von Schiffen erzeugte Wellen erreichen dagegen oft auch diese geschützten Uferbereiche, reißen die Wurzeln von Wasserpflanzen aus dem sandigen Untergrund, lassen die Ufervegetation verschwinden und können zum Uferabbruch (Auskolkung) führen.

Wassertiere finden in den beschädigten Uferbereichen keinen Schutz vor Fressfeinden. Wellenschlag spült geschlüpfte Wasservögel aus ihren Nestern im Schilf und tötet sie. Jungfische werden durch den sogenannten Absunk aus den Laichgebieten ins offene Wasser gezogen und durch die Welle zurück aufs Land geworfen.

Zu den Tiefenwirkungen von schiffsbedingten Turbulenzen zählen auch Sedimentaufwirbelungen. Diese in Sekundenbruchteilen erfolgende aber ggf. Stunden anhaltende Aufschwemmung des Sediments betrifft sowohl Nährstoffe als auch giftige Substanzen und verursacht Trübungen des Wassers. Die sich daraus ergebende Lichtreduktion kann sich zusammen mit den aufgewirbelten Stoffen erheblich auf Reproduktion und Wachstum von Pflanzen und Tiere auswirken. Ein Übermaß an Nährstoffen führt zu übermäßigem Sauerstoffverbrauch. Die Selbstreinigungskapazität des Gewässers, z.B. auch durch Muscheln, wird durch Sedimentaufwirbelungen erheblich gestört.

Zahlreiche Details zu Schiffswellen und ihren Auswirkungen auf Fauna und Flora finden sich in dem Übersichtsartikel von F Gabel und Mitarbeitern: Effects of ship-induced waves on aquatic ecosystems Science of the total environment 2017; 601-602: 926-39.